Aufbaumodul Palliative Care:


Gewissenskultur - eine Aufgabe in der Hospiz- und Palliativversorgung?

Der Kurs kann mit 100 % auf das Mildred Scheel Diplom angerechnet werden

Im Arbeitsfeld von Hospiz- und Palliativversorgung stehen Mitarbeitende häufig vor ethischen und damit existenziellen Fragestellungen, die NICHT nur das Lebensende betreffen. Diese Fragen können die medizinisch-pflegerische, psychosoziale, psycho-emotionale und spirituelle Dimension erkrankter Menschen sowie deren An- und Zugehörige betreffen. Aber auch mit der eigenen Gewissensfrage kommen Mitarbeitende häufig in Kontakt, meist sogar unbewusst. Denn uns Gewissen ist unsere innere Instanz die bewertet, ob wir "richtig oder falsch" gehandelt haben. Nicht selten entsteht ein Dilemma. Handeln wir gerade im Sinne des Betroffenen und wie können wir mit subjektiven Schulderleben umgehen? 

Aber auch bei schwerkranken Menschen, die eine begrenzte Lebenszeit haben und Sterben und Tod nahe sind, kann es zu einer sogenannten Umkehrbewegung kommen. Der Mensch reflektiert das Leben aus der Gegenwart in die Vergangenheit, er hält sozusagen eine Rückschau. Denn das Leben kann nur vorwärts gelebt  und rückwärts bewertet werden. In diesem Prozess können existenzielle Grundfragen auftauchen: 

  • Habe ich geliebt und bin ich geliebt worden? 
  • Habe ich in sicheren Bindungen gelebt?
  • Leide ich unter erlittenen Bindungsverletzungen, die ich nicht vergeben kann oder konnte?
  • Bin an an anderen Menschen schuldig geworden? 
  • Gibt es in meinem Leben Dinge, die ich mir selbst noch nicht vergeben habe? 

Diese Fragen und auch die Not die sich dahinter verbergen kann, möchten erkannt, angenommen und wertgeschätzt werden. 


Inhalte des Aufbaumoduls: 

  • ​psychologische Grundlagen der Gewissensanteile 
  • ​Unterscheidung zwischen ethischen Konflikten und Dilemma 
  • Entstehung von subjektiven Schulderleben bei Begleitenden 
  • Umgang und erkennen von psychosozial, spirituellen Grundkonflikten bei Patienten auf der Grundlagen der Vergebungs- und Selbstvergebungsverständnisses (nach Dr. Konrad Stauss) 
  • ​Hilfreiche Interventionen in der Begleitung


Methoden: 

  • Impulsreferate
  • Diskussion
  • Rollenspiele
  • Reflexion und Transfer in den eigenen Arbeitsbereich
  • einüben von hilfreicher Gesprächsführung 
  • einüben von hilfreichen Interventionen für die Praxis 


Zertifiziert von der: